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Autor | Thema: Kleine schrittweise PS-Reanimation und einfache Leistungsoptimierung ... (Gelesen 3063 mal) | |||
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Moin,
da hier viele nach nem bisschen Leistung für Ihren B30A (mit A-Nockenwelle) suchen bzw. laut darüber nachdenken, habe ich mal ein paar praktikable, primitive,"billige" kleine Maßnahmen zusammengetragen, mit welchen sich das ein oder andere PSchen Nutzleistung relativ einfach reanimieren oder finden bzw. die Verlustleistung und Anfälligkeit reduzieren lässt. Vieles ist trivial, naheliegend, aber leider nicht selbstverständlich und wird bei alten Autos oft vernachlässigt. Schritt *1* Zunächst sollte ein optimaler Pflege-Wartungs-Zustand des Motors und der Peripherie hergestellt werden, denn nur so kann man die theoretisch vorhandenen PS auch sicher abrufen -> große (Motor-) Inspektion: Nicht ganz einfach und nen bisschen zeitaufwändig, aber erst danach lohnt es sich, nach mehr zu suchen! Das Selbe gilt natürlich für den Antriebsstrang, der zwar keine Leistung bereitstellt, aber dessen Wirkungsgrad nur in gepflegtem Zustand optimal ist. *SuperPlus mit Bleiersatz tanken *langes Aluansaugrohr auf Löcher untersuchen, ggf. abdichten *Auspuffanlage ebenfalls auf Löcher untersuchen *Öl (20W50) und -Filterwechsel *Benzin- und Luftfilter erneuern *Kühlsystem Funktion und Ölwärmetauscher checken (Thermostat, Kalkablagerungen, Drückprüfung) Kühlwasserwechsel *Keilriemen checken *Sitz des Ölpeilstabrohrs checken (Dichtigkeit) *Zündkerzen erneuern, Kabel durchmessen, Kontakte fetten, Unterbrecher, Verteilerfinger und -Kappe checken, *Zündverteilerverstellkurve (BOSCH-Dienst) und Unterdruckschlauch checken, Zündzeitpunkt einstellen *Benzindruck (FilterKing) checken *Ventilspiel kontrollieren und einstellen *Dichtigkeit des Luftsammlers (Stopfen), Versagerölstand, Nadel auf Verschleiß, Lagerspiel, Falschluft und allg. Funktion checken (ggf. säubern, dichten oder überholen) *Versager synchronisieren und fachgerecht einstellen (über die Nadel kann man reden) ---->>>>* falsch eingestellte oder fehlerhaft arbeitende Versager haben KEIN Notlaufprogramm für den Motor, sondern ruinieren zu mager oder zu fett laufend den Motor schneller oder langsamer -> aber mit 100%iger Sicherheit! Das Synchronisieren, Einstellen und Prüfen der Vergaser sollte ein Fachmann mit dem entsprechenden Equipment UND KnowHow machen, welches heute leider nicht mehr an jeder Ecke zu finden ist. -> Abschmieren und Ölwechsel in Portalen, VTG, Diffs und Getriebe nicht vergessen, auch da geht Leistung verloren. Kardanwellen checken ggf. wuchten lassen und Kreuze erneuern, Entlüftungen kontrollieren -> Bremse säubern und einstellen Schritt **2** Leicht verbesserte Peripherie mit Auswirkungen auf die Leistung am Rad, die Fahrbarkeit, die Effizienz und die Betriebssicherheit. *Modernes Reifenprofil mit junger Gummimischung und vom REIFENhersteller (für die entsprechende Achslast, am besten gleich Mindestluftdruck für Straße und Gelände mit erfragen) empfohlenem Luftfruck -> ganz neues Fahrerlebnis!! *Reifengröße den Anforderungen anpassen *wenn vorhanden, abgeschirmte Zündung/Verteiler gegen zivile tauschen *langes Aluansaugrohr ersetzen *Wassergek. Ansaugbrücke und E-Auspuffkrümmer nachrüsten *Dichtungen und Übergänge sauber einpassen und entgraten, ggf. erweitern (Versager, Ansaugrohr, Luftsammler) *Wärme-Isolierung/Abschirmung des Ansaugkrümmers und Luftsammlers zum Abgaskrümmer *K+N-Luftfilter *Wasseransaugschutz nachrüsten All die oben genannten Dinge bringen in der Summe ein spürbar lebendigeres agileres Auto. Wer meeeehr Leistung will, sollte nicht alles in den Motor stecken, sondern einen großen Anteil in die Peripherie investieren. Bsp: Wer 100 + km/h als Reisedurchschnittsgeschwindigkeit erreichen möchte, sollte sich mal sein 30 Jahre altes Radlagerfett, die Dichtringe und die meist durchgeschrubbelten hinteren Getriebelager ansehen. Schritt ***3*** Kleine zusätzliche Optimierungen im Rahmen einer Motor-Komplett-Überholung unter Beibehaltung der Motor-Charakteristik, Betriebssicherheit, Ersatzteilverfüg- und Überholbarkeit, ohne tiefgreifende Änderungen der HardWare: Generell würde ich bei Motorteilen ausschließlich auf bewährte Qualitätsprodukte zurückgreifen. Da wir hier nicht nach dem letzten möglichen PS bei exorbitanter Drehzahl suchen, kann man sich teure Wunderteile sparen. Überarbeitete Serienteile reichen vollkommen aus. *KW mit Schwungrad und Kupplung wuchten kann nie schaden (bitte nicht erleichtern, da Euch sonst der Motor bei Unterdrehzahl nicht mehr mit der letzten Umdrehung den Berg hoch zieht) *Pleuel auswiegen und (mind.) auf leichtestes Pleuel-Gewicht erleichtern *Kolben auswiegen und (mind.) auf leichtestes Kolben-Gewicht erleichtern *Qualitäts-Metall-Stirnräder einbauen *gasfeste Ventilsitze einbauen *Übergangskanten im Ansaug und Abgastrakt glätten und erweitern *Nockenwelle auf Verschleiß prüfen und ggf. ersetzen oder nitrieren *Ansaug- und Abgaswege glätten und erweitern (ggf. Ventilführungen kürzen), *große Ventil und -Sitzbearbeitung *Brennraum bearbeiten, mind. glätten, auslitern, je nach Einsatzzweck Verdichtung anpassen *ZKD mit Flüssigdichtmasse (silikonfrei) am äußeren Rahmen des Blocks (um die Stösselräume) einsetzen, damit er da später nicht schwitzt. Sonst nirgends verwenden! *Ventildeckel mit Unterlegscheiben montieren. Ein mit optimierten Serienteilen sorgfältig hergerichteter Motor wird ewig halten, effizienter laufen, die Drehmomentcharakteristik behalten, über den gesamten Drehzahlbereich mehr Leistung abgeben und schnurren wie nen Kätzchen. Man läuft damit auch nicht Gefahr sich im Abstimmungs-, Vergaserbedüsungs-, Nockenwellen und freien Ventilquerschnitts-Dschungel zu verirren. Das frustrierendste ist mit Sicherheit eine hohe Rechnung und den vielen (Wunsch-) PS drauf, die man letzten Endes nicht wirklich erfahren kann. Aber das wird Euch gleich bestimmt der Willi erzählen .... Schritt****4ff.**** Alle weitergehenden Tuningmaßnahmen/Hardwareänderungen (Aufbohren, Nockenwellen, Ventile, Versageränderungen, Einspritzung, Fächer) sollten speziell auf das eigene Fahrzeug, den Einsatzzweck und die pers. Anforderungen abgestimmt werden und benötigen zudem oftmals umfangreiche flankierende Maßnahmen im Umfeld. Spätestens jetzt sollte das Ganze nur noch als Gesamtpaket (aus Motor, Antriebsstrang, Reifen) gesehen und abgestimmt werden. Pauschale Empfehlungen sind - meiner Meinung nach - hier nicht mehr zielführend. Je genauer der Einsatzzweck, die Anforderungen und das Budget definiert werden, desto erfolgreicher die wunschgemäße Abstimmung des gesamten Systems. Des Weiteren ziehen manche - theoretisch einfache, schicke Leistung versprechende - Änderungen wie z.Bsp. der Vergaser (3-fach, 3-fach Doppel oder nur anderer TYP) aufgrund des beengten Bauraums und des Einsatzzwecks meist aufwändigste Änderungen in der Peripherie nach sich bzw. sind nur mit vielen Einschränkungen realisierbar. Fernreisenden würde ich in jedem Fall eine Brennraumüberarbeitung empfehlen, da sich so die Klopfanfälligkeit (bei schlechtem Sprit) reduzieren lässt. Je nach Reiseroute können auch die einstellbaren Düsenstöcke und eine Lambda-Sonde mit Anzeige an Bord nicht schaden. Zusatzinstrumente wie Gemisch-, Öldruck-, Temperatur- und VTG-Öl-Temperatur geben allzeit Auskunft über das Befinden des Motors und helfen bei der Fehlereingrenzung. Für heiße Regionen würde ich mindestens noch einen Zusatzlüfter mit intelligenter Steuerung verbauen. ******** Das Ganze ist bestimmt nicht vollständig, eher nen kleiner Auszug, aber zeigt mal die Richtung auf, wo es lang gehen sollte, wenn Leistung gefragt ist. Wer Schritt 1 nicht geht, braucht sich über Schritt 2 keine Gedanken zu machen ..... Viel Spaß beim Reanimieren und Leistung suchen, jochen | ||||
VOLVO C30X (C303, C304, C306, TGB11, TGB13, TGB20) parts and optimization engineered and made in Germany VOLVO C30X (C303, C304, C306, TGB11, TGB13, TGB20) Teile und Optimierungen in Deutschland entwickelt und gefertigt
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Das Ersetzen des mechanisch angetriebene Ventilators durch einen elektrischen Lüfter sollte auch etwas Agilität bringen - und zudem weniger Geräsuche für die Ohren ....
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55 Dodge Coupe + 67 Chrysler 300 + 79 Apal Buggy + ??
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Klar! Ist aber richtig gemacht inkl. Steuerung, großem Kühler und entsprechender Lima-Leistung vergleichsweise sehr teuer .... Auch hier kann man sich leicht im Abstimmungsdschungel verirren und dem Motor mehr Schaden als gewinnen .... | ||||
VOLVO C30X (C303, C304, C306, TGB11, TGB13, TGB20) parts and optimization engineered and made in Germany VOLVO C30X (C303, C304, C306, TGB11, TGB13, TGB20) Teile und Optimierungen in Deutschland entwickelt und gefertigt
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Aber zuerst den weit groesseren (2.7x flachenmaessig) zivilen Kuehler verbauen. | ||||
*Verkaufe Battery-Equalizer/Charge-Balancer/Wandler 24->12v/100A* Those who wander are not necessarily lost J.R.R. Tolkien ...and not all who launder are washed/WJ....;)) <w.j.markerink@A1.NL>
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Das hast du sehr gut beschrieben... (ich hätte auch mal daran denken können)
klar bevor man umpfangreiches tuning betreibt sollte die vorhandene tecknik schon mal top sein....(ich war davon ausgegangen...) Man merkt, das du dich schon öffter mit deinm motor auseinander gesetzt hast, und auch ein paar tricks kennst, wie den der zilinderkopfdichtung... ich würde jeden deiner einzelnen punkte genau so machen, außer die sache mit dern Ventilführungen.(jeder gekürzte cm der Führung = 30000 km weniger) und statt einer aufwändigen und sehr teuren kopfbearbeitung einfach für kleines geld einen E standartkopf verwenden.... aber sonst alles so wie beschrieben.... grüße küppi | ||||
Auseinandergenommen werden darf alles was nicht wegläuft http://www.tape.tv/musikvideos/Republica/Ready-To-Go
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Moin,
aus aktuellem Anlass mal nen vorher-nachher-Vergleich: vorher: Serie, nach 9000km bei der schwedischen Armee nachher: optimierter Brennraum mit anderen Ventilen und geweiteten Kanälen (vor dem auf Maß planen) Adele, jochen | ||||
VOLVO C30X (C303, C304, C306, TGB11, TGB13, TGB20) parts and optimization engineered and made in Germany VOLVO C30X (C303, C304, C306, TGB11, TGB13, TGB20) Teile und Optimierungen in Deutschland entwickelt und gefertigt
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... warum soll man eigentlich silikonfreie Dichtmasse verwenden ?
Weiß das jemand ? Danke Grüße Uli | ||||
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Nö....
Ich hab früher bei den Kupferdichtungen dirko verwendet. Bei Mehrstoffdichtungen aus Gewohnheit Hylomar..... Aber wo ich gerade den Beitrag von Jochen lese...... Gibt's da was neues? Grüße küppi | ||||
Auseinandergenommen werden darf alles was nicht wegläuft http://www.tape.tv/musikvideos/Republica/Ready-To-Go
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