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Thema: Vorstellung (mit Fotos) (Gelesen 548 mal) | |||
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Mitte September 2023 habe ich von Gunter L. in Weilheim/Obb. den “Wüstenlappländer“ gekauft.
An diesen C303 kam ich wie die Jungfrau zum Kinde. Vorgeschichte: 1992 erwarb ich einen Schneewitchensarg, einen Volvo P1800 ES, den ich heute noch besitze. Seit dem Kauf eines Volvo 480 Turbo in 1996 fahre ich nur noch kleine Volvo-PKWs, so auch meinen C30 DriveE. Der war Anfang 2023 dann auch schon 15 Jahre alt und hatte zu dem Zeitpunkt fast 220.000 km auf dem Buckel: es war langsam an der Zeit, sich nach Ersatz umzusehen. Der Volvo C30 war weiterhin „mein Auto“, denn die aktuellen PKWs mit ihren elektronischen Assistenten machten mich einfach nur kirre (inzwischen ist aber doch der Vollstromer Volvo EX30 mit all diesen nervigen Assistenten unser Alltagswagen. Überzeugt hat mich ein Video von H. Lesch mit dem Titel “Wie klimafreundlich sind E-Autos wirklich“ > allerhöchste Zeit für Veränderung !). Bei der Recherche für einen C30 auf mobile.de tauchte unter dem Suchauftrag dann ein C303 auf, ein Fahrzeug, das ich vorher überhaupt nicht gekannt habe. Der als kleiner Camper hergerichtete Wagen mit Standort bei Höxter hat mich sofort umgehauen, ich war richtig elektrisiert ! ![]() ![]() Im Familienrat fiel er jedoch gnadenlos durch, was ich dann wegen der stolzen Kaufpreisvorstellung auch nicht intensiver hinterfragen konnte und akzeptieren musste. Dann passiert es: Wenige Monate später tauchte dann der “Wüstenlappländer“ zu einem Drittel des Preises bei mobile.de auf. Der Widerstand im Familienrat bröckelte: ich konnte unseren Sohn Richard gewinnen, der dieses Projekt dann ja auch irgendwann einmal übernehmen soll. Nach einer Reihe von Telefonaten mit Gunter L., Anzahlungen zur Absicherung des Kaufwillens, bin ich am 15.09.23 mit Richard nach Weilheim gefahren, um den Kauf perfekt zu machen. ![]() ![]() Die erste Begegnung am späten Nachmittag war für mich weniger freudig erregt, sondern eher leicht ängstlich reserviert ! Im direkten Kontakt flößte mir die Rustikalität des Wagens dann doch gehörigen Respekt ein. Auch der äußerliche Pflegezustand verdeutlichte mir jetzt allmählich, dass aus einer schwärmerischen Idee eine Menge Arbeit erwachsen kann. Die technische Ausstattung mit einem vor 30.000 km erneuertem Motor, einer verstärkten Kardanwelle, Zusatz-Ölkühler, Ralley-Stoßdämpfern mit externem Stickstoff-Reservoir, einem Kompressor zur Reifenbefüllung, alles Investitionen eines Vorbesitzers für Wüstenfahrten, rechtfertigten den Preis allemal, aber würde ich Greenhorn mit bescheidenen Schraubererfahrungen aus lang zurückliegender Studentenzeit das überhaupt checken ? Mit frischem TÜV, neuen Achsmanschetten, Kisten voll Werkzeug und Ersatzteilen, sowie einem zusätzlichen Sankey-Anhänger ging es nach der Übernachtung in Augsburg am Folgetag die restlichen 700 km zurück nach Ennepetal. Auf dem Rückweg ging so weit alles glatt. Nach einem kurzen Stau vor Ulm meldete sich zwar der CO-Warnmelder und bei der Wechsel-Rast irgendwo auf der A7 suppte der Ausgleichsbehälter für die Kühlflüssigkeit, aber der Wüstenlappländer hat uns gut nach Hause gebracht. Unterwegs habe ich mich allerdings ständig gefragt, ob ich nicht einen großen Fehler gemacht habe, denn die Fahrkultur des C303 hat meiner bisherigen Welt so gar nicht entsprochen ! Die Geräuschkulisse bei 90-95 km/h auf dem Tacho ist schon eine neue Erfahrung. Auch dass beim Wüstenlappländer mit seinen unzähligen “praktischen“ Karabinerhaken, Anschlagösen, Seilklemmen etc. Alles klirrt und scheppert, hat mich doch sehr nervös gemacht. Während die Neuerwerbung sich auf der Fahrt fast 19 l Super je 100 km gegönnt hat, stellte der C30 im Schlepptau bei diesem, für ihn mehr als entschleunigtem Tempo, übrigens einen neuen Rekord für die Rest-Reichweite mit weit über 2.000 km auf. Zu Hause angekommen und einige ruhige Nächte später setzte sich dann aber doch immer mehr die Überzeugung durch, eine sehr gute Substanz - herzlichen Dank an Gunter L. - für ein neues Projekt erworben zu haben. ![]() ![]() ![]() Seitdem: Der Wüstenlappländer soll nicht so bleiben. Zuallererst habe ich seine riesigen hellbraunen Schmutzfänger, die zum Schutz vor Wüstensand den Ohren von Elefanten nacheiferten, hinter allen Rädern demontiert; sie werden bald ersetzt durch dezente schwarze Exemplare an den Hinterrädern. Mit dem anschließenden Rost-Stopp-Maßnahmen am Aufbau und den Blattfedern, dem Ausbau aller rappelnden Anschlaghilfen und dann auch sämtlicher Möbel-Einbauten, geht auch die Frage einher, wo es denn hingehen soll. Klar ist, dass die sandgelbe Farbe mit ihrer Rostpatina an allen Türscharnieren nicht bleiben kann, und dass der Innenausbau in Richtung des Campers aus Höxter, mit Schlafmöglichkeit, Kühlschrank, (Ess-) Tisch und Kiwi-Außenküche gehen soll. Den Arbeitstitel für das, was mir vorschwebt, habe ich schon bald gefunden: Panamarenko. Panamarenko war ein belgischer Künstler, auch Ingenieur, Phantast und sonst was, der in den 60er und vor allem 70er Jahren Furore mit abgedrehten Plastiken futuristischer Fahrzeuge gemacht hat. ![]() ![]() Viele seiner Arbeiten sind konzeptionell, provisorisch, suchend und manche haben für mich in ihrer Unfertigkeit die Aura einer Blechbüchse. Die bekanntesten seiner Exponate sind silberfarben. Der C303 soll also silberfarben werden, mit einer Farbe, die seine rustikale Außenhaut nicht glätten und perfektionieren soll, sondern seine Container-Ruppigkeit akzeptiert und in Richtung Blechbüchse, als “tin can“ des Major Tom in David Bowies Space Oddity-Song, transformiert !!! “Silbergau Hammerschlag“ könnte seine Dellen überspielen und Alterungsspuren auf japanische Wabi-Sabi-Art veredeln. “Schwarz Matt“ an Türscharnieren, Airline-Schienen, Rückspiegeln und Stoßstangen könnte kontrastierende Akzente setzen. Ob dann noch einzelne Signale in “Feuerrot“ oder “Phosphorgrün“ dazukommen, wird später entschieden und ausprobiert. Soweit das Farb-Konzept: das Internet warnt vor Hammerite als Fahrzeugfarbe und Richard ist auch dagegen, er hält “Arctic-White“ für absolut passend (: finde ich auch gut, möchte aber den Camper aus Höxter nicht kopieren). Die Sache ist noch nicht entschieden, ich probiere zunächst an Einbauten im Innenraum. Aktuell: Über den Winter ruhten die Arbeiten, der C303 stand in der Halle eines befreundeten Nachbarn, dem ich aber nicht mit irgendwelchen Schrauberaktionen auf den Wecker fallen wollte. Zeit, die Planungen voranzubringen. Die Abmessungen des C303 sind inzwischen im CAD-System: Grundrisse und Schnitte helfen bei der Abwägung, was gehen könnte und was nicht. Einbaukomponenten sind ins Auge gefasst, Einiges, wie Bordwerkzeug, Generatoren und Solarpaneels, auch bereits gekauft. ![]() Eine 2-lagige Armaflex-Dämmung und eine lasierend gestrichene Pappelsperrholz-Bekleidung, wie sie das Explorer-Team bei ihrem Cnut C304 realisiert hat, sind für mich zunächst einmal gesetzt. Vorher gilt es aber, Fragen der elektrischen Ausstattung, der Beheizung und die technisch-/wirtschaftliche Umsetzbarkeit eines Parallel-Scherenhubdaches (möglichst mit Erhalt des H-Kennzeichens) zu klären. Guten Rat holt man sich bei Leuten, die so etwas schon einmal gemacht haben: das steht jetzt an. Bisher zieren sich die angesprochenen Experten allerdings. Auch Telefonate mit den TÜV wegen der Verträglichkeit der geplanten Umbauten für die H-Zulassung machen nicht gerade euphorisch ! Was soll es, einstweilen gibt es auch so genug zu tun ! | ||||
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Hallo Peter,
schöne Geschichte. Das wird schon... ![]() Bilder musst Du über einen Bilderupload (z.B. picr.de) verlinken. Grüße Uli | ||||
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Moin Peter,
dann mal Glückwunsch zum Kauf. Bei der Farbe würd ich auch von Hammerit abraten. Ich mag das Zeug persönlich nicht. Besser dürfte z.B. Brantho Korrux sein. Ist ne recht unempfindliche Farbe, die auf verschiedenen Materialien haftet (nicht ganz uninteressant beim Volvo) und die es standardmäßig in etlichen Farbtönen gibt. TBS Aachen bietet die günstig an und das Korrosionsschutzdepot mischt dir damit auch deine Wunschfarbe. Etwas Werbung in eigener Sache: Falls du mal Wartungs-, Verschleiß- oder andere Ersatzteile benötigst, ich hab da recht viel. Erwartungsgemäß ist am Anfang immer was. Dann viel Erfolg. Grüße Claas | ||||
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