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  28.März 2024 12:18:21

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 Thema: Abdichten von Beschlägen und Anbauteilen  (Gelesen 2033 mal)
Caruso

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Abdichten von Beschlägen und Anbauteilen
« am: 19.April 2017 18:27:35 »
Antwort mit Zitat nach oben
Hab hier im ein oder anderen Thread davon gelesen wie z.B. die Holzleiste richtig zu montieren sei. Hierzu wollte ich ganz allgemein mal meine Kenntnisse aus dem Bootsbau dazusenfen ohne gleich ne wissenschaftliche Arbeit zu schreiben.  wink
Zunächst ist mal wichtig eine vernünftige Dichtmasse zu besorgen, ich denke es herrscht Einigkeit darüber das wir jetzt nicht über Badsilikon oder billigste Baumarktmumpe reden. Meine Favoriten sind Sika (große Auswahl) und Pantera (bappt wie Sau), wichtig: UV-Stabil!!! Und nicht ganz so wichtig wenn ihr nicht an der See rumsteht oder im Winter über gesalzenen Straßen düst: Säurefest.
Jeder Hersteller hat natürlich auch seine Reiniger und vor allem Primer (Wichtig).
80% der männlichen Kollegen schmieren los und 20% lesen erst die Anleitung.
Bei den weiblichen Kollegen ist das Verhältnis genau umgekehrt.
Haltet euch an die weibliche Mehrheit.  cool
Jeder Hersteller gibt eine materialabhängige Mindestfugenstärke an bei der durch thermische Verformung die Dichtmasse nicht abreisst. Die ist unbedingt einzuhalten!
Auch wenn ihr denkt das sich nix bewegt, unterschiedliche thermische Dehnung der verschiedenen Materialien sorgen bei zu dünnem Dichtungfilm dafür das sich die Dichtmasse irgendwo mikroskopisch fein vom Untergrund lösen wird. Das seht ihr zwar nicht aber das Wasser weis 100%ig wo es durchkommt. Ganz sicher!

Wie bekommt man das nun richtig montiert?
Alles steht und fällt mit der Vorbereitung des Untergrundes! (Kann man nicht oft genug wiederholen)
- Also richtige Dichtmasse zur Anwendung auswählen.
- Untergrund vorbereiten und säubern.
- Ggf. primern.
- Zur passenden, vom Hersteller vorgegebenen Mindestfugenstärke Abstandhalter besorgen (Unterlegscheiben, Holzstücke,..).
- Dichtmasse überreichlich auf den Beschlag auftragen.
- Beschlag mit Schrauben anbringen und nach Bedarf Abstandshalter rundherum unter den Rändern oder Ecken verteilen (nur gerade so tief drunterschieben das der Abstand gehalten wird).
- Schrauben Handfest anziehen (Dichtmasse quillt heraus).
- Herausgeqollene Dichtmasse NICHT entfernen.
- Warten bis Dichtmasse ausgehärtet ist.
- Abstandshalter entfernen.
- Überschüssige Dichtmasse mit einem frischen, scharfen Cuttermesser abschneiden.
- Schrauben mit einer Viertel Drehung anziehen.
- Wer dann noch die Stellen wo die Abstandshalter waren zumumpen will kann das gerne noch machen, viel Spaß. wink
So ne Fuge sieht gut aus und hält.
Wenn ihr euch einmal auf Eure Dichtmasse eingeschossen habt klappt das auch ganz fix und ohne zu große Verluste.
Jetzt könnte man sich noch streiten ob die Viertel Schraubendrehung nicht dazu führt das die Dichtmasse von der Schraubenoberfläche abreist. Das ist sicher so. Drum sind durchgebolzte Beschläge klar im Vorteil. Aber die Experten scheinen sich einig das der Druck der Schraube auf die ausgehärtete Masse ausreichend für Dichtigkeit sorgt. Der schließe ich mich aus eigener Erfahrung mal an. :-)

So, und sollten wir uns mal im Real-Life begegnen will ich keine typische Badezimmerfuge sehen!

Allzeit 380mm unter der Achse!

Caruso

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buzy

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Re:Abdichten von Beschlägen und Anbauteilen
« am: 20.April 2017 04:39:8 »
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Hallo Caruso,
danke für deine kleine Schulung.

Für die meisten Fälle habe ich Sika221 genommen.
Gruss
buzy
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Caruso

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Re:Abdichten von Beschlägen und Anbauteilen
« am: 20.April 2017 05:28:0 »
Antwort mit Zitat nach oben
Gerne doch.  smiley

Sika 211 ist schon ein guter Allrounder. Wie es auf rohem Holz, um mal bei meinem Beispiel zu bleiben, und jedes Holz ist anders, haftet muss man aber ausprobieren, ggf. muss die Fläche vorher grundiert oder gar Lackiert werden. Bei ner 500% Reisdehnung (d.h. du musst die Dichtmasse auf das 5-fache dehnen bevor sie reist) kann man mit ner 1-2 mm Fuge gut hinkommen. Die Scheuerleiste soll ja eigentlich nicht auf Zug belastet werden. Entscheidend ist dann wie leicht sich die Dichtmasse vom Untergrund löst. Darüber sagt die Reisdehnung nichts aus. Das muss man Probieren.
Nichts geht über eine sauberer Testreihe. wink
Ich will eigentlich nur vermeiden das Leute die Dichtmasse auftragen, den Beschlag voll anknallen und damit die Dichtmasse auf Zehntel mm runterdrücken. Der Effekt ist dann das das Blech an der Schraubendurchführung rostet. Wer verzinkt schon die Bohrkanten.

Caruso
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buzy

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Re:Abdichten von Beschlägen und Anbauteilen
« am: 20.April 2017 06:45:39 »
Antwort mit Zitat nach oben
"Wer verzinkt schon die Bohrkanten."

Ich!  Hab noch eine alte, giftige Dose mit Zinkzeug, das ich immer mit dem Pinselchen in die frische Löcher streiche....
(natürlich nachdem ich die Umgebung mit Aceton oder Isopropanol fein gesäubert habe)
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« Letzte Änderung: 20.April 2017 06:48:8 von buzy » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
Caruso

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Re:Abdichten von Beschlägen und Anbauteilen
« am: 20.April 2017 06:57:14 »
Antwort mit Zitat nach oben
  cool
Sehr gut.  smiley

Die Titanic wurde von Ingenieuren gebaut, die Arche Noah von Laien. wink
« Letzte Änderung: 20.April 2017 06:59:1 von Caruso » Moderator benachrichtigen   Gespeichert
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