So ! Endlich mal wieder ein richtig schönes Schrauber-Projekt! War ja auch schon lange nichts mehr da!
Nach meiner letzten Reise konnte ich nun mal den Ölverbrauch, der sich für mich, gefühlt, ziemlich abrupt einstellte, genau bestimmen. Ich komme mit einer Tankfüllung immer so 440km, dann Stand der Ölpeilstab immer nur nocj eben gerade mit der letzten Spitze im Öl. Das sind, sauber wieder aufgefüllt, ziemlich genau 2,5Liter Öl die dann da wieder rein mußten. Gesehen hat man das auch bereits sehr gut: im bergab-Schubbetrieb kam hinten eine riesige blaue Wolke raus, wenn man dann wieder mit einem Stoß Gas gegeben hat rußte es schwarz, und nicht zu knapp...
Bislang habe ich den Kopf vor ca. 2Jahren gemacht, seither ca. 30tkm gefahren, also habe ich mal die Ventilschaft-Dichtungen ausgeschlossen. Dann kann öl eigentlich nur noch über die Kolbenringe in den Verbrennungsraum kommen, oder über eine innen undichte Kopfdichtung. Letzeres würde aber immer Öl im Wasser oder Wasser im Verbrennungsweg gleichzeitig verursachen, das hatte ich nicht feststellen können...also Kolbenringe fest...

Heute hatte ich nun endlich Zeit mal zu Schrauben, und da zwischen den Getrieben auch immer wieder Öl sifft, sind die gleich mit raus gekommen.
Mein Plan ist den Motor unten zu öffen und oben den Kopf runter zu nehmen, dann können die einzelnen Kolben raus. Ich will dann die Zylinder per Hand hohnen und die Kolbenringe ersetzen, sowie die Pleullagerbuchsen und die Lager auf der Kurbelwelle.

Jetzt bin ich gerade soweit, daß der erste Kolben aus ist! Die Ringe sind schon eingelaufen, nicht aber so fest, wie ich befürchtete, mal sehen was die anderen machen...
Riesen Problem hatte ich nur den Kolben nach oben raus zu bekommen. eine ganzganz leichte Einlaufkante katte er zwar am oberen Totpunkt , aber da hat sich ganz schön dran festgebissen, mußte also von unten ganz schön drücken...Ergebnis ist ein gerissener Kolben!!! Nur gut, daß Wagner & Günther den ganzen Kram hier in Hamburg auf Lager haben, da werde ich wohl morgen mal vorstellig.
Die Zylinderkopfdichtung habe ich mir auch noch einmal genauer angesehen, ist noch ganz, aber sah mir doch schon danach aus, als wenn da doch auch Öl in den Zylinger gelaufen ist auf Zylinder 1 und 6. Nun gut , kommt jetzt einmal alles auf billige Weise, selber gemacht, neu ... und gut. Irgendwann soll dann mal ein sauberst aufgebauter Motor im Austausch rein. Aber solange muß dieser jetzt erteinmal wieder fit werden!

moin harms,
habe noch einen satz also 6 kolben von meiner motorüberholung übrig. laufleistung ca 90.000km. keine beschädigingen erkennbar, sind nur ausgetauscht wegen leichter toleranzüberschreitung der zylinder. für ne günstige überarbeitung sicher geeignt. aus "metrischem" motor mit großem kolbenbolzendurchmesser. wenn du sie brauchst kannst du sie zum forumspreis für € 40,- inkl. porto versichertes paket haben. fotos könntest du auch vorab bekommen.
ingo

Ein Riss an dieser Stelle... Wie passiert den sowas? 

~Moranisse

Erst nicht hören wollen, dann den Hammer .... Meißel..... kaputt.... 

Egal Ist Lehrgeld, haben wir alle mal mehr oder weniger schon bezahlt.... 

grüße küppi

Hast du eigendlich das Werkzeug, um deine Kolben mit Kolbenringen wieder IN den Zilinder zu bekommen...?

    ... Lehrgeld eben!
der ging nicht nach oben raus, weil der Kolben nicht auf unteren Totpunkt stand, habe gemerkt, das der sonst wohl zu leicht leicht hakelt... als ich die Kurbelwelle verdreht habe, und der Pleul somit senkrecht stand klappte es dann auch.
...aber das wollte ich doch hier gar nicht breit treten 

@ Ingo :Hoffe ich bekomme den Kolben neu, sonst komme ich gern auf Dich zurück! Danke schon einmal !

...Ventilschaftdichtungen werde ich nach genauerem Durchsehen des Kopfes auch gleich noch einmal erneuern

hey harms!

willkommen im kopf-und-ölwanne-ab-klub!
sieht gut aus, symptome sind bei mir ähnlich. aber 2.5l/500km is natürlich der knaller... bin gespannt auf deine messung danach...
machst du auch die krümmerdichtung, wenn du schon dran bist?
grüssle,


chris

Wegen den Dichtungen ruf mal den Jochen an.. Ich glaube, der hatte die neu produziert weil die originalen nicht so richtig sauber gearbeitet waren, die man auch bei W und G bekommt.

...Dichtungen kommen alle neu, geht doch gar nicht anders, da geht keine wirklich heil raus...
zum Teil von W&G und zum Teil eben vom Jochen 
Bei W&G war ich eben, Kolben + Ringe muß er auch erst bestellen...

Hallo Harms,

sieht ja interessant aus 

Hab die Arbeit noch vor mir. Z.Zt. braucht meiner ca. 1,5 Liter - auf 100 km 

Hoffentlich hast Du noch genügend "Gebogenen" da, wenn nicht kann ich Euch ein

Care-Paket senden 

LG aus dem Rheinland,

Densolino

P.S: Das Knacken ist weg .... 

"interessant" --- ok, aber sind diese Ablagerungen normal?

Das sieht ja aus wie in einem Steinbruch.

viel Erfolg
Michael

Ablagerungen sind schon OK und bei 5 Liter Verbrauch nehmen die auch etwas zu

@ Densolino :    1,5 auf 100 !!! ...hast Du mal nachgesehen, ob Deine Ölablassschraube noch da ist? ... ne, mal ehrlich : da mußt Du ran! ( Oder meinst Du 1,5 Liter Gebogene    )

@ michael : finde ich bei dem Öl-Verheizen auch nicht gerade sooo dramatisch, aber schön eben nicht!

@ Küppi: melde mich, falls ich den hier jetzt nicht bekomme. Ist ein metrischer Kolben in Erstmaß... nach 120tkm! war noch keiner dran! ...Danke aber schon einmal im Vorwege !

der Harms

Zitat von: der Harms am 16.August 2011 07:19:21

@ michael : finde ich bei dem Öl-Verheizen auch nicht gerade sooo dramatisch, aber schön eben nicht!

Interessant waere die Frage ob sich das Zeug loesen/entfernen liesse per Ethanol-Beimischung?
(das wenigstens fuer die Vergaser als gute reinigende Behandlung betrachtet wird, etwa wie auch ATF als kurzzeit Ersatz fuer Motoroel (das wuerde hier wohl nicht helfen, weil im anderen Teil des Motors))

Also, der naechste Probant mit bevorstehender 'Kopf-Ab Operation' sollte da vielleicht mal ein Vergleichstest machen?....;))

Nein Ethanol würde nur etwas bringen, wenn man ihn mit 25% Wasser mischt, und fein zerstäubt der Ansaugluft beimischt. Die Microwassertröpfchen verdampfen im Motor explosionsartig, und reißen dabei die Ablagerungen mit sich. (1.liter Wasser = 1500 liter Wasserdampf)
Den Ölkreislauf spühlt man besser mit Petrolium, oder Diesel... Aber nur ohne Zündkerzen mit dem Anlasser durchdrehen lassen...

Zitat von: kueppi am 16.August 2011 20:45:44

Nein Ethanol würde nur etwas bringen, wenn man ihn mit 25% Wasser mischt, und fein zerstäubt der Ansaugluft beimischt.

Ethanol is Wasser-mischend/hydrophil, stimmt.
(auch deshalb ein Reinigungsverfahren (aber andersherum, bei Daueranwendung, schlimm fuer Benzintanks!))

Zitat:

Die Microwassertröpfchen verdampfen im Motor explosionsartig, und reißen dabei die Ablagerungen mit sich. (1.liter Wasser = 1500 liter Wasserdampf) Den Ölkreislauf spühlt man besser mit Petrolium, oder Diesel... Aber nur ohne Zündkerzen mit dem Anlasser durchdrehen lassen...

Mein TLC-Diesel-Experte faehrt sein eigenes Fahrzeug immer eine Runde mit ATF, bei jeden Oelwechsel....sollte eigentlich wenig Unterschied sein zwischen Benzin und Diesel, oder?

So, heute Abend mal ein Stück weiter gekommen. Der Kopf ist fast wieder fertig gemacht, Leider habe ich mit 4 Stück der neuen Ventilschaft-Dischtungen gleich wieder kaputt gemacht entwerde beim Aufstezen oder beim Einschieben der Ventile. Die sind ja echt extrem leicht eingerissen! Kenne ich vom VW nicht so! Naja, kommen die halt morgen dran aber die ersten 8 sind fertig, Ventile und sitze alle gereinigt und neu eingeschliffen. Die Einlassventile sahen halt die wenig eingeölt aus... bin mir gar nicht so sicher ob die nicht auch schon wieder durch die Schaftdichtungen Öl von oben bekommen hatten. Aber die Auslassventile waren extrem mit einer ganz harten rehbraunen Masse eingebrannt, wie Tonerde, ging extrem schwer zu reinigen. Dies läßt immer mehr meinen Schluß zu, daß ich , bnevor Küppi mir die neuen Vergaser gebracht hat (    ) , der Motor die ganze Zeit zu mager und somit zu heiß lief.
@ WJM : das mit dem Reinigen ohne öffenen... glaube ich nicht mehr dran... ich hatte im Urlaub auch noch den Versuch gestartet mit Reinigungs-Additiv direkt durch die Zündkerzenöffnung in den Zylinder, dort einwirken lassen, dann nur mit Anlasser drehen...Ergebnis siehst Du ja...
Hier die Arbeit von heute :



















Gute Nacht, der Harms

Zitat von: der Harms am 16.August 2011 21:34:4

... Ventile und sitze alle gereinigt und neu eingeschliffen.

Eingeschliffen.... was ist darunter zu verstehen?

Wird es dichter, wenn man mit Schleifpapier am Ventil und
Ventilsitz herumschmirgelt? Kann ich mir nicht vorstellen.

Was und wo, womit und wieviel wird da geschliffen?

Und was ist das kleine "zerbrochene" rechts auf dem Bild?

Gruß
Michael

Hi Michael,
ne nix Schleifpapier bitte. Wenn du das Ventil ausgebaut hast dieses komplett reinigen...mechanisch, dann mit Schleifwolle, aber nicht den Sitz! Das Ventil nun wieder, ohne Schaftdichtung, einsetzen und Ventil und Sitz mit Einschleifpaste bestreichen, dann das Ventil im Sitz drehen...am besten mit einem Gummiaufsatz im Akkuschrauber hinten auf das Ventil mit (losem) Druck etwas einschleifen, dann alles wieder reinigen. Hat man früher immer so gemacht, heute wird das ein Motorenbauer warscheinlich mit irgendwelchen Präzisionswerkzeugen machen,...aber unser Motor ist ja auch schon 37Jahre alt 

Die "zerbrochenen" Schalen sind die Ventilfeder-Halter; deswegen die vielen Fotos, du mußt die Feder zusammendrücken, dann kann man die beiden Schalenhälften vom Ventil ruter nehmen und die Feder dann abziehen. Funktioniert denkbar einfach, die Schalen sind konisch, somit klemmen sie sich durch die Federkraft auf das Ventil wenn alles wieder zusammengebaut ist.

...Ventilschaftdichtungen hat W&G zum Glück reichlich da!

Das Einschleifen der Ventile ist wirklich zur besseren Abdichtung und um eine gerade Auflagefläche für mehr Wärmeabfuhr zu bekommen.

Allerdings macht man das nicht mit Schleifpapier, sondern mit einer Art Politur.
Das abgebildete Ventil müsste übrigens noch etwas eingeschliffen werden, da es noch keine saubere Kontur hat.

Was da in zwei Teilen liegt sind die Federkeile. Die kommen oben nach den niederdrücken der Feder in die Nut vom Ventil und
halten so das Ventil an der Feder fest.

@Harms
darf ich dir nen Tip geben ?  Schaftdichtungen werden grundsätzlich ersetzt wenn man die Ventile raus nimmt
und beim aufsetzen immer mit Schutzhülle über den Ventilschaft.
Denn die Kanten an den Keilnuten sind schon sehr scharf und du kannst nicht sehen ob die Dichtlippe nicht doch beschädigt ist.

Also alle Federn nochmal runter oder beim nächsten Urlaub wartet wieder der Tankwart mit dem Ölkanister

Hi Michael,

mit dem Schleifpapier würde ich da nicht ran ;-)

So macht es die Fraktion mit dem Kisten aus Bayern. Sollte beim Volvo nicht viel anders sein.

http://www.e30forum.de/diyfaq/ventile/ventile.pdf

Grüße
Achim