So, es geht weiter...nur zur Erinnerung geht es hier um den Harmsschen Motor den er sich auf einer schönen Sonntags-Nachmittags-Ausfahrt kaputt gefahren hat. Mit lauten Geklingel / Geklopfe verabschiedete sich ein Pleullager. Da kurz vorher der Simmerring an der Motorstirn zu ölen begann, vermutete ich das das Ganze entstanden ist durch einen Kurbelwellen-Lagerschaden 
Also : alten Motor raus! Entweder überholen lassen, hat ja nun auch scxhon 130.000km runter...oder eben neu 
Die Entscheidung viel sehr einfach, nachdem hier ein ganz liebes Forumsmitglied mir ein unwiederstehliches Angebot gemacht hat. Ein Motor aus einem TGB20 mit originalen 7.000km Laufleistung, dazu zu einem fairen Preis!!!
Also Austauschmotor. Nur , wie sieht nun ein Motor nach 38 Jahren mit 7.000km aus? Öle dicht kerblebt, Dichtungen spröde, Innenrost...? Meine Entscheidung hieß, Motor zerlegen und von Grund auf reinigen und sauber neu zusammen bauen. Neue Dichtungen, Ventilsitze auf bleifrei umbauen,...und etwas "schön" machen. Die Ein - und Auslässe werden optimiert, ebenso immn der Ansaugbrücke. Und mal sehen was halt sonst noch so an schönem machbar ist, bevor ein fast neuer Motor wieder implantiert wird...   

Der alte Motor kommt raus:














mit der eigenen Seilwind, umgelenkt über zwei Umlenkrollen, kann man das ganze sehr sauber komplett alleine machen.

Zitat von: der Harms am 1.Dezember 2012 05:40:55

..... Also Austauschmotor. Nur , wie sieht nun ein Motor nach 38 Jahren mit 7.000km aus? Öle dicht kerblebt, Dichtungen spröde, Innenrost...? ....

(Ich hoffe, kürzen eines Zitates ist erlaubt, aber wird sonst alles so lang und keiner weiß worauf ich mich beziehe)

Guten Morgen Stefan,
da sind so viele Fragezeichen. Wie sieht denn so ein Motor aus? Ist so eine Totalüberholung notwendig oder genügt Öle wechseln und fertig? Die Dichtungen sind ja gleich alt, ob nun 130.000km gelaufen oder nur 7.000km, oder nutzen Dichtungen ab beim Fahren (oder beim Stehen). Ich kann mit vorstellen, dass Rost innen mitsamt den Folgen (Ablagerungen überall) ein Problem ist. Hatte der Motor ebenfalls, wie unsere, 30 Jahre lang gedient? Dann wurde er doch aus Langeweile der Soldaten mindestens jährlich gewartet, oder?

Ist es normal, dass sich ein Motor nach 130.000km verabschiedet, meiner hat schon 140.000km oder liegt es wieder mal daran, dass Du auf der Autobahn immer so langsam fährst?

Viele Grüße
Jens

Der neue kommt!

So,... Auflösung:

Bin doch sehr froh über die Entscheidung, den neuen gleich einmal von Grund auf wieder in Stand zu setzen:

















Sämtliche Ablagerungen gingen sehr einfach und schnell zu reinigen, Der Zylinderlauf sieht echt wie neu aus    Die Ventile hatten Ablagerungen, aber eben null Einlauf!!!
So werde ich jetzt mal den Kopf wegbringen und den Rupf hier weiter bearbeiten.

Hej Harms!

Wenn du deinen "neuen" Motor erst überholen willst, hättest du dann nicht den alten auch instandsetzen können? Hattest beim alten Motor ja auch schon einiges drangemacht, oder? Zumal du den Schaden ja noch gar nicht erörtert sondern nur vermutet hast.
Ansonsten spricht natürlich nix gegen einen Motor schönmachen.

Servus.
Timo

@ Jens: Moin Herr Auch-Frühaufsteher...also normalerweise sagte man mir, würde es genügen Öl- und Wasserwechsel zu machen, 100km fahren alles nochmal wechseln, nach 1000 km nocheinmal und dann die Filter mit neu...und gut.
Ich kenne nur eben diese ganzen Dichtungen ob nun Fiber oder Gummi, die nie bewegt werden. Einmal dann bewegt werden die undicht, brechen, reißen,... Klassiker wenn wir Wartung an alten Heizungen machen,...angefasst - kaputt !
Und im Moment habe ich noch den Winter über Zeit,...da dachte ich mir eben, machst dass gleich einmal richtig hübsch.
@ Timo: der alte,..ähmm, ja... hätte man auch machen können! Er läuft ja auch noch, nur eben wohl nicht mehr lange bis sich das Pleuel festfrisst. Das würde dann aber heißen Kurbelwelle neu auf erstes Übermaß abdrehen lassen, Pleuel ebenfals auf erstes Übermaß abdrehen lassen. Auf Grund dessen, dass ich den mal im Wasser vesenkt habe hätte ich dann auch die Pleuel jetzt gleich vermessen lassen und auf gleiches Kopfgewicht syncronisiert. Dann hätten dort die Übermaß-Lager rein gemusst... ohne viel zu rechnen: 3000 € !!! Für den Austauschmotor zahlte ich ganz ganz faire 500€ + Fracht + Dichtsatz + 300 € für die Ventilsitze. Alles andere mache ich selber. War also mehr ein Rechenexempel und der Reiz einen "sauberen" Motor zu haben. Hoffe ich !!! 
WAS dann mal irgendwann aus dem alten wird...  ...ach träumen wird mann ja noch mal dürfen... 

Oh, bin ich glücklich über meine Entscheidung, den Motor einmal von Grund auf neu zu überholen, bevor der wieder in den Wagen kommt.
Der Kopf ist jetzt beim Motormann, dort bereits abgedrückt, neu geplant, Ventile und Läufe vermessen,...jetzt kommen noch die gehärteten Sitze und das neue Einschleifen, soll aber schon alles bin mitte nächster Woche fertig sein.

So sah es dann heute im Rumpf aus...







Dichtungen sind alle hier, kann also auch nächste Woche über die Abende alles wieder fein zusammen.

o ha  das sieht ja nen bissl nach Güllepumpe aus !!    oder täuscht das Foto ??

Das mit der Begrifflichkeit "Güllepumpe" hatte ich auch schon im Kopf 

Froststopfen Durchmesser 35 , für den Kopf habe ich jetzt auch bekommen, sogar in Edelstahl, statt verzinkt. Will das mit der verbesserten Kühlung des 6-ten Zylinders mal testen.

der Harms

Hier eine Anleitung mit Bild.

http://www.networksvolvoniacs.org/mediawiki/index.php/Wasserf%C3%BChrungsrohr_B18_/_B20_modifizieren

Den Öldruck deiner Ölpumpe kannst du erhöhen, indem du diese zerlegst, und zwischen gehäuse, und Feder des Bypasses 2 U Scheiben M 5 legst. Frostschutstopfen und Ölpumpe mit Hylomar wieder zusammenbauen.

Grüße Küppi

Motor kopfseitig und zum Getriebe hin wieder montiert, Simmerringe sitzen wieder, Riemenscheibe auch. Ölpumpe zerlegt, gereinigt und wieder montiert.
Ölwanne gereinigt, entrostet und neu mit CIP lackiert.
Bin gespannt wann der Kopf fertig wird, ...sind auch im Vorweihnachtsstress die Jungs.

Morgen wohl noch mal untenrum alles wieder montieren... 

Ganz versäumt...die letzten Bilder:

Sag mal, gab es da nicht die Geschichte, dass man eine aus Kupfer angefertigte Zylinderkopfdichtung verbauen könnte um a) eine bessere Wärmeabfuhr und b) ein höheres Drehmoment zu realisieren?

Zitat von: valp am 12.Dezember 2012 16:49:14

Sag mal, gab es da nicht die Geschichte, dass man eine aus Kupfer angefertigte Zylinderkopfdichtung verbauen könnte um a) eine bessere Wärmeabfuhr und b) ein höheres Drehmoment zu realisieren?

Das wird wohl eine Geschichte bleiben

a) bessere Wärmeableitung
b) bessere Haltbarkeit gegen Innendruck

...mehr weiß ich auch nicht
Für mehr Drehmoment musst schon ein wenig mehr machen.
...meine Kopfdichtung bleibt eine ganz banale

gabs es da nicht etwas "mehr" Kompression, weil die Kuperdichtung viiiel dünner sind als die normalen... ich erinnere mich da schwach an Küppies Vortrag im Knüllwald.

? det weis isch net ?
...aber aus diesem Grunde lasse ich den neuen Kopf ja auch "ordentlich" neu planen ! 

Zitat von: Christoph am 12.Dezember 2012 17:35:33

gabs es da nicht etwas "mehr" Kompression, weil die Kuperdichtung viiiel dünner sind als die normalen... ich erinnere mich da schwach an Küppies Vortrag im Knüllwald.

Mehr Kompression wenn du sie dünner ausführst ist schon richtig. Das würde aber auch noch höheres Verdichtungsverhältnis bedeuten.
Und damit müsstest du die Zündung noch weiter zurück nehmen um kein Klopfen zu bekommen, was noch weniger Leistung bedeuten würde 

Also nur mit der Kopfdichtung geht es nicht, da muss Mann schon etwas tiefer in die Tasche greifen

Moin... 
Das mit den Kupferzilinderkopfdichtungen ist keine Geschichte , sondern handfestes Tuning.
Diese Art von Dichtungen werden extra angefertigt.
Kupfer leitet Wärme schneller ab, so das die Temperaturen die durch die Verbrennungsgase im Zilinderkopf entstehen, besser und schneller in den Block geleitet werden, um dort auf großer Fläche gekühlt und abgeführt zu werden.
Da diese Dichtungen angefertigt werden, kann man sie mis zum Pfisikalischen minimum gestalten. 3. Schichtn a. 0,2mm (=0,6mm) haben sich bewährt, wobei die unterste in den Bohrungen umgeschlagen wird, und die "Quetschkante" der Zilinder bildet.
Die Kompression: Die meisten von euch fahren Super + Benzien. Da ist noch Spielraum um noch etwas an der Kompression zu machen.Es würde aber schon reichen, wenn ihr eine serien Zilinderkopfdichtung der E Motoren verbaut. diese ist in eingebauten Zustand 0,8mm dick, wärend die A Dichtung 1,2 mm dick ist. Die Zündung müßte dann warscheinlich etwas vorgestellt werden. (ca. 15 -23 °)
Was keinerlei Leistungsverlust zurvolge hat, da das kompremierte Gemisch nur etwas früher gezündet werden muß, da die größere Menge an zündfähigem Gemisch im gleichen Raum bei gleichbleibender Verbrennungszeit länger braucht, und es daher zum klingeln kommen kann.
Außerdem sollte man den bei einer Zilinderkopfbearbeitung darauf achten das mann 42mm Einlaßventile und 38 mm Außlaßventile verbaut (mit Sitzringen) .
Hier noch ein paar Links zum sachen "Klingeln und sinvollem aber vorsichtigem Tuning.

http://www.networksvolvoniacs.org/mediawiki/index.php/Klingeln_,Ursache_und_Abhilfe_;von_B18_bis_B30_.

http://www.networksvolvoniacs.org/mediawiki/index.php/Motortuning_B18_/_B20

grüße küppi